Die Neuverfilmungen von "Dumbo" sowie "Der König der Löwen" möchten wir heute mal für einen Beitrag der "anderen" Art nutzen und auf ein Projekt aufmerksam machen, welches uns sehr am Herzen liegt. Und das spielt sich zur Ausnahme sogar mal ganz außerhalb von Disney ab.
F ast jeder kennt die Geschichte des kleinen Elefanten Dumbo, der in einem Zirkus in Gefangenschaft auwächst. Und der neue Film lässt es sich natürlich nicht nehmen, (entgegen seiner Trickfilm-Vorlage) am Ende ein zeitgemäßes Statement in Sachen Tierschutz abzugeben. Wer den Film gesehen hat, der weiß also, dass alles gut wird. Doch die Geschichte des kleinen Elefanten, der plötzlich seine Mutter verliert, wiederholt sich leider selbst in freier Wildbahn tagtäglich. Szenenwechsel.
Das „geweihte“ Land
Wir sind Ostafrika, genauer gesagt in Kenia, im Land von Rafiki, Timon, Pumba und natürlich Simba, dem „König der Löwen“. Die Magie des Films ist hier, in der echten Savanne, normalerweise überall zu spüren. Doch jetzt ist sie schlagartig verflogen, als unser Fahrer auf einen dunklen Hügel weiter hinten im Gras zeigt.
Wir dürfen nicht näher heran, aber der widerliche Gestank in der Luft und das zertrampelte Gras lassen erahnen, was sich hier abgespielt haben muss. „Wilderer haben hier gewütet und den Elefanten getötet. Die Stoßzähne haben sie mitgenommen. Die sind wohl schon auf dem Weg nach Asien.“ Stumm und nachdenklich fährt er weiter. Man sieht, wie nahe im das geht. Und auch uns fehlen die Worte.
Die Jagd nach dem weißen Gold der Elefanten
Schlimm genug, dass der Mensch immer mehr in die angestammten Lebensräume der grauen Riesen eindringt und somit Konflikte vorprogrammiert sind. Noch trauriger ist aber, dass auf Elefanten immer noch Jagd gemacht wird, wegen des "weißen Goldes", dem Elfenbein. Denn immer noch hält sich die traditionelle Vorstellung, es würde wie ein Wundermittel bei allen erdenklichen Problemen helfen.
Vor allem im asiatischen Raum besteht dafür eine riesige Nachfrage. Kein Wunder, wenn man dort sogar den Jugendlichen schon vormacht, Elfenbeinpulver würde gegen Party-Kater helfen. Und so machen sich schließlich windige Geschäftsmänner die Armut der Menschen in Afrika zunutze und bieten den Einheimischen Geld an, damit diese Jagd auf die Tiere machen.
Grausam. Unmenschlich
Dabei lassen sich die Jäger auch nicht von geschützten Reservaten oder Nationalparks abhalten. Die Elefanten werden mit Giftpfeilen oder Maschinengewehren beschossen. Im besten Fall sind sie bereits "erlöst", wenn die Jäger dann mit Kettensägen oder Äxten anrücken. Zurück bleiben verstümmelte und entstellte Kadaver. Alleine nur Bilder davon zu sehen, ist beklemmend.
Oft trifft es dabei Elefantenkühe, die Jungen haben, welche das Gemetzel direkt mit erleben müssen. Diese jungen Tiere sind für die Jäger wertlos und bleiben danach völlig verstört zurück. Im Grunde genommen sind diese kleinen Dumbos einem langsamen Hungertod ausgeliefert oder fallen Raubtieren zum Opfer. Doch manchmal gibt es Hoffnung.
Retter der Elefanten: Der David Sheldrick Wildlife Trust
Der Sheldrick Wildlife Trust in Kenia hat sich seit 1977 der Rettung dieser Waisen verschrieben. In unermüdlichem Einsatz suchen die Helfer verwundete oder verwaiste Elefanten (sowie natürlich auch andere Tiere in Not). Oft kann man die Tiere dabei noch vor ihrem Schicksal bewahren. Die Elefantenwaisen werden in einer Baby-Station in Nairobi wieder aufgepäppelt. Anschließend werden sie in mehreren Stationen in Kenias Nationalparks wieder auf ein Leben in Freiheit vorbereitet.
Dabei gehen die Pfleger selbst ein hohes Risiko ein, denn sie verbringen ganze Tage mit den Tieren in der Wildnis - zwischen Raubtieren und der dauernden Gefahr, auf bewaffnete Wilderer zu treffen. Das Engagement geht aber noch weiter. Denn der DSWT unterstützt auch den Kenia Wildlife Service, der u.a. als eine Art Schutzpolizei versucht, die Wilderer aufzuspüren, bevor sie Schaden anrichten können. Ein gefährlicher Job und man kann sich darüber hinaus unschwer ausmalen, wie viel Geld das kostet.
"Only Elephants should wear Ivory"
Unterstützung auch aus Deutschland
Der Verein "Rettet die Elefanten Afrikas e.V." unterstützt diese schwierige Arbeit in Afrika. Seit 1990 leistet er hierzulande Aufklärungsarbeit und bietet auf seiner Webseite ein großes Angebot an Informationen rund um Elefanten sowie die Probleme mit der Wilderei. Auch das Einsammeln von Spenden ist schließlich eine wichtige Aufgabe des Vereins. Eine ganz besonders tolle Sache dabei: Für nur 25 Euro im Jahr kann man eine Patenschaft für einen Waisen-Elefanten übernehmen. Dieses Geld fließt dann direkt in die Hilfsprogramme in Afrika.
Zu Besuch bei Dumbos Verwandten
Da wir eine Schwäche für Elefanten haben, haben wir bereits seit 2015 die Patenschaft für zwei Waisen-Elis übernommen. Im Tsavo Ost Nationalpark haben wir uns selbst davon überzeugen können, was mit den Geldern dort aufgebaut werden konnte. Es war wirklich beeindruckend zu sehen, was hier für eine tolle Arbeit geleistet wird. Im Gespräch mit den Pflegern haben wir vieles über die Tiere sowie die Probleme mit der Wilderei erfahren. Aber diese Tiere dann zu berühren, zu füttern und mit ihnen zu spielen, war eine der schönsten Erfahrungen, die wir je gemacht haben.
Rettet die Elefanten Afrikas!
Uns wird immer wieder weiß gemacht, dass es in Afrika zu viele Elefanten gibt. Auf einige Regionen mag das sogar zutreffen. Insgesamt geht der Bestand aber immer weiter zurück. Schätzungen gehen davon aus, dass unsere Generation möglicherweise die letzte ist, die noch wildlebende Elefanten bestaunen können wird. Lasst uns etwas dagegen tun!
Durch die Übernahme einer Patenschaft für einen Elefanten könnt ihr helfen. Mit nur 25,00 Euro pro Jahr werdet ihr offiziell Elefanten-Pate, bekommt eine Urkunde, ein Foto eures Elefanten sowie regelmäßige Updates, wie es dem Kleinen geht. Das ist überdies eine super Geschenkidee für Tierfreunde und noch dazu als Spende von Steuer absetzbar. Einfacher kann es nicht sein, etwas Gutes zu tun.
Adressen
Elefanten-Patenschaft über den Verein "Rettet die Elefanten Afrikas e.V.":
REAEV - Elefanten PatenschaftWebsite David Sheldrick Wildlife Trust