Auweia, was hat uns da geritten? Ein Sommer mit Rekordtemperaturen, Hauptreisezeit, Ferien in ganz Europa. Frankreich vor wenigen Tagen Fußball Weltmeister geworden. Was würde uns da wohl im Disneyland Paris erwarten? Noch dazu die kurzfristige Buchung, nichts da mit Schnäppchenpreisen. War es also total unvernünftig? Nach rationalen Gesichtspunkten ein klares Ja. Aber wie so oft entscheidet solche Sachen der Bauch - und die Sehnsucht zurück nach Disneyland zu kommen war einfach größer.
A lso ging es am 19.07.2018 morgens um 3.21 Uhr los auf die Autobahn. Glücklicherweise wohnen wir nahe an der Grenze. Knappe 5 Stunden Fahrt und genau 520 km trennten uns laut Navi von unserem Ziel. Den kritischen Streckenabschnitt bis Saarbrücken hatten wir ohne Staus schnell hinter uns gebracht.
In Frankreich hieß es dann: Tempomat rein und mit 130 km/h rollen lassen - Ich liebe Frankreichs Autobahnen - und ganz besonders die A4 ;-). Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sollte man im Übrigen penibel einhalten - wird man schneller erwischt, wird es ziemlich teuer. Nach einer kurzer Pause erreichten wir um 08.30 Uhr unser Ziel und fuhren auf den Parkplatz unseres Disney Hotels.
Die "Wiederentdeckung" des Hotel Cheyenne
Eigentlich bin ich ja ein großer Fan der Sequoia Lodge. Das Hotel bietet eine ideale Mischung aus Komfort und Nähe zum Park. Das Ambiente ist toll und die Preise sind verhältnismäßig günstig. Aber dieses Mal haben wir uns entschieden, im Hotel Cheyenne abzusteigen. Dafür gab es mehrere Gründe. Erstens der günstigere Preis. Zweitens wollte ich das Hotel nach der großen Renovierung einfach mal wieder testen. Drittens waren wir da als Kinder immer gerne gewesen und somit stecken in diesem Hotel auch einige schöne Erinnerungen.
Beim Check-In war kaum etwas los, wir kamen direkt an die Reihe. Lustig war die Begegnung mit Mickey, der auf dem Weg zu seinem Fototermin mit den Hotelgästen (ein Vorteil, wenn man ein Disney-Hotel bucht) plötzlich direkt neben uns aus der Tür kam. Direkt daneben hat eine Familie mit Kindern eingecheckt - ihr könnt euch deren Augen vorstellen... Die nächste positive Überraschung war, dass unsere Zimmer bereits bezugsfertig waren. Das kam uns natürlich sehr gelegen, weil wir ja auch direkt in den Park wollten und sonst erst am Abend unser Zimmer hätten beziehen können. Also direkt das Auto umgeparkt ( im Cheyenne bekommt man den Parkplatz zugewiesen, je nachdem in welchem Gebäude man untergebracht ist ) und das Gepäck auf das Zimmer gebracht.
An dieser Stelle sollte mal noch die Besonderheit des Hotels erwähnt werden: Es handelt sich um eine Westernstadt. Ganz im Stil des Wilden Westens dekoriert ist das Hotel Cheyenne vermutlich das am schönsten thematisierte Disney Hotel. So machten wir uns gut gelaunt auf den Weg am Rio Grande entlang, an den übrigen Hotels vorbei durchs Disney Village. Natürlich kann man auch den kostenlosen Shuttle-Bus nehmen, wir wollten aber bei dem schönen Wetter laufen und irgendwie gehört es auch dazu. Der Fußweg fühlte sich dabei gar nicht sooo viel länger an. Ich war schon gespannt, was ich abends auf dem Rückweg dazu sagen würde ;-)
Kein Besuch ohne Pirates of the Caribbean
Wir waren also noch vor den offiziellen Öffnungszeiten am Eingang. Und traditionell geht es am ersten Tag immer in den Disneyland Park. Durch die Fantasia Gardens schlichen wir uns rechts durch den Nebeneingang (TIPPS, siehe Kasten). Und dann hieß es erstmal Atmosphäre einsaugen. Das typische Gefühl, wieder "da zu sein" hatte sich sofort eingestellt - Wiederholungstäter und Fans kennen das natürlich. Aber auch so gut wie jeder, der zum ersten Mal vor dem Schloss steht, wird spätestens hier von der Magie eingefangen. Also erstmal genießen - und einen Kaffee trinken. Wir hatten uns auf einen vollen Park eingestellt - es war aber für die Jahreszeit echt angenehm. So konnten wir auch unseren Plan gut umsetzen und einige Attraktionen fahren, die wir beim letzten Mal wegen den langen Wartezeiten sausen ließen:
Steamboat Molly Brown, Disneyland Railroad, Peter Pan's Flight. Besonders gefreut haben wir uns auf Pirates of the Caribbean, weil wir das durch die lange Renovierung im letzten Jahr verpasst hatten. Das Overlay ist durchaus gelungen, die neuen Figuren sind klasse. Jack Sparrow wurde dezent in die Attraktion eingebaut. Toll fanden wir auch, dass man den alten Kult-Soundtrack im Innern der Festung beibehalten hat, während vor der Attraktion die Musik aus den Filmen zu hören ist. Der Ride ist ein absolutes Muss und bietet auch bei mehrmaligen Fahren immer wieder etwas Neues zum Entdecken. Ein Besuch im Disneyland Paris ohne Pirates of the Caribbean - wie im letzten Jahr - bitte nie mehr ;-)
Daneben hat sich eine weitere Attraktion zu einem meiner Lieblings-Rides entwickelt: Star Tours 2. Das hatten wir ja bereits im letzten Jahr ausprobiert und da ich den Vorgänger geliebt habe, war ich bzgl. "Mission 2" sehr skeptisch. Diese Skepsis schlug nach der ersten Fahrt sofort in Begeisterung um. Und auch dieses Mal sind wir Star Tours 2 etliche Male gefahren. Das liegt nicht nur an den verhältnismäßig kurzen Wartezeiten!
Star Tours 2 hat m.E. den am besten gemachten Wartebereich im Disneyland Paris. Hier gehört das Anstehen schon zum Erlebnis dazu. Aber das eigentliche Highlight ist der Ablauf der Fahrt: Während beim Vorgänger jeder Flug gleich war, so gibt es hier mehrere Sequenzen, die zufällig ausgewählt und aneinander gereiht werden. So hat man gute Chancen, bei jedem Besuch einen anderen Flug zu erleben - man sollte hier also unbedingt mehrere Fahrten einplanen. Und ganz wichtig: Man muss kein Star Wars Fan sein, um diese Attraktion zu lieben :-)
Die "FastPass-Hopper"
Wir mutierten bereits am ersten Tag zu regelrechten FastPass-Freaks: Wann immer möglich zogen wir einen FastPass (TIPPS, siehe Kasten). Und wenn die angegebene Zeit erreicht war, zogen wir bei der nächsten Attraktion gleich den nächsten. Ja das geht! Und durch die Zeitspanne von 30 Minuten, bis man das Ticket einlösen muss, hat man immer genügend Zeit, zur entsprechenden Attraktion zu kommen - selbst wenn man dazu den Park wechseln müsste. Aber so verrückt ist hoffentlich niemand ;-) Glaubt mir, ihr lauft auch so genug!
Deshalb ließen wir es zwischendurch auch langsam angehen und achteten auf die Wartezeiten in der Disneyland App. Und auch wenn viele Attraktionen voll sind, bietet Disneyland Paris sehr viel zum Durchlaufen und Ansehen. Siehe auch unsere Tipps und Alternativen im Kasten.
Disneyland Paris in der Hauptreisezeit?
Im Sommer haben die Parks lange geöffnet. Da aber überall Ferien sind, ist natürlich auch jede Menge los. Um Wartezeiten und Fußwege zu vermeiden, schaut doch mal in unsere Sammlung Tipps vor Ort“. Dort findet ihr auch alle auf dieser Seite genannten TIPPS.
Im Laufe des ersten Tages hatten wir auch alle drei Züge des Parks abgehakt: Casey Junior, Disneyland Railroad und natürlich: Big Thunder Mountain. Kann mir einer sagen was er will: Big Thunder Mountain ist die mit Abstand schönste und am besten designte Achterbahn, überhaupt. Klar, höher und schneller geht immer - aber in Sachen Fun-Faktor und Stimmung ist der Donnerberg nicht zu toppen. TIPP: Unbedingt so früh wie möglich hin und am besten gleich noch einen FastPass ziehen. Zusatz-TIPP: Eine Fahrt bei Dämmerung oder Dunkelheit ist nochmal ein ganz anderes Erlebnis! Aber auch spät am Abend muss man bei Big Thunder Mountain mit langen Warteschlangen rechnen - und leider auch mit gelegentlichen Ausfällen.
Anschließend ging es zum obligatorischen Duell zu Buzz Lightyear (ging unentschieden aus) und dann kam das kulinarische Highlight: Captain Jack's Restaurant. Leider war Jack Sparrow nicht da. Gelegentlich treibt er ja hier sein Unwesen und mischt sich unter die Gäste. Aber auch ohne ihn war das Essen wirklich gut. Karibisch angehauchte Speisen prägen hier die Karte und das ganze Ambiente erinnert an eine laue Urlaubsnacht. Wirklich sehr zu empfehlen! TIPP: Man sollte versuchen, einen Tisch am Wasser zu bekommen - und unbedingt reservieren!
Zur Verdauung ging es nochmal eine Runde nach nebenan zu den Piraten und gegen 21 Uhr beschlossen wir, uns langsam auf den Rückweg zu machen. Es war dann doch ein langer Tag und der Tacho zeigte etwas um die 25 gelaufenen Kilometer (Warum halte ich mich nicht an meine eigenen Tipps? ;-) Die abendliche Illuminations - Show musste also bis morgen warten. Was fehlt nun noch? Auweia, der lange Rückweg ins Hotel und natürlich noch ein Bild vom Dornröschen-Schloss ;-)